Missverständnisse zwischen Besitzer und Welpe/ Hund
Gerade zu dieser Jahreszeit haben wir das Glück, vielen Welpen bei einem tollen Start ins Lebens begleiten zu dürfen.
Dies ist für die Besitzer anfangs mit viel Freude, Lust, Engagement aber vor allem auch mit viel Arbeit verbunden.
Wenn ich zu den noch recht jungen Hunden/Welpen komme, wird mir häufig ganz stolz erzählt, was der "Kleine" schon alles kann. "Sitz, seinen Namen versteht er auch schon,
wie toll er schon kommt wenn man ihn Ruft", so etwas höre ich sehr oft.
Für mich stellt sich dann die Frage, warum kommt er? Also frage ich die Besitzer: "Wenn du komm sagst, weiß er dann ganz genau, was du von ihm willst?" Dann ist meist kurz Ruhe und ein Überlegen tritt ein. "Meistens klappt es", ist eine gerne gegebene Antwort.
Am Beispiel des Signals "komm" möchte ich aufzeigen, wo eventuell Missverständnisse beiderseits entstehen können
Wir haben häufig ganz genaue Vorstellungen im Kopf, von dem was der Hund/Welpe machen soll, wenn wir z.B. "Komm" rufen…er soll auf direktem Weg umdrehen, zu uns laufen, am besten super freudig und vor allem ganz schnell" (Das wäre zumindest meine Definition von dem Rückrufsignal "komm").
Also dieses Bild ist nun in unseren Köpfen.
Ganz häufig ist es so, dass selbst bei den ganz kleinen schon gerufen wird "Komm" und es wird gewartet was passiert. Mit viel Glück, je nach Motivation dreht sich der Welpe um und kommt - eventuell. Doch liegt das tatsächlich daran, dass wir in diesem Moment "Komm" gesagt haben?... vermutlich eher nicht.
Denn hier versteckt sich ein großes Missverständnis: Woher soll der Welpe/Hund wissen, wie unser Bild im Kopf beim Signal " Komm" aussieht?
Richtig, er kann es nicht wissen!
Darum ist es so wichtig in der Hundeerziehung, dem Hund erst mal zu zeigen, was er machen soll, wie es aussehen soll, was man von ihm möchte?!
Erst wenn er verstanden hat, welches Verhalten wir von ihm möchten (welches beim Signal „Komm“ sehr komplex ist: wahrnehmen des Mensch, dieser will etwas, ablassen was er grade tut, umdrehen, auf direktem Wege zum Besitzer laufen, am besten schnell), kann der Hund es auch sicher ausführen. Wenn er das verlässlich tut, erst DANN gebe ich dem ganzen einen Namen, in dem Fall "Komm"!
So tut der Hund auch gerne das, was wir von ihm wünschen, wenn denn die Motivation für ihn lohnenswert ist.
Wie erreichen wir, dass der Hund dieses Verhalten zeigt?
z.B.. durch formen, motivieren, einfangen wenn der Hund es von alleine zeigt. + selbstverständlich die Belohnung
So ist es klarer für den Hund, dieser weiß wirklich, was wir wollen und für uns Menschen/ Besitzer ist es weniger frustrierend, denn plötzlich „funktionieren“ die BEIGEBRACHTen Signale viel besser!
Dies ist nur ein Beispiel, um zu verdeutlichen, wo Missverständnisse in der Erziehung entstehen und wie sie vermieden werden können.
Sollten Fragen dazu geblieben sein, meldet euch gerne bei mir.